7.LUA in den USA
Wie oben schon beschrieben,
kam das Backcross-Project um 2005 nahezu zum Erliegen. Nur noch eine Hand voll
Hunde war für die Zucht verfügbar und Gefriersperma für zwei Deckakte standen
zur Verfügung. Mit Hilfe eines gut überlegten und durchgeführten
Zuchtprogrammes („gene conservation breeding strategy“), angeführt von Denise
Powell, dass es sich zum Ziel gesetzt hatte Inzucht zu vermeiden und die
Gesunderhaltung der wenigen übrigen Hunde zu gewährleisten, wurde die Zucht
wieder .gestartet. Alle Hunde wurden intensiv getestet, neben den
audiometrischen Untersuchungen zur Hörfähigkeit und der Untersuchung der
Hüften, wurden auch Verhaltenstests durchgeführt. Bisher sind die Nachkommen
dieser Hunde gesund, jedoch muss man darauf hinweisen, dass sie auch noch recht
jung sind und erst die Zeit zeigen wird, wie es gerade um die Parameter der
Langlebigkeit und der Gesundheit im Alter gestellt ist.[1]
8.LUA in Europa
In 2010 kam die erste LUA
Hündin nach Europa, genauer nach Groß-Brtiannien. Durch die mediale Wirkung der
Serie „Pedigree Dogs Exposed“ und weiterer Stimmen war die Anerkennung von
Fiacres First an Foremost (Fiona) ein konsequenter Schritt für die Gesundzucht
der Rasse. Die Hündin startete ihre Showkarriere sehr erfolgreich und wurde
sogar für Crufts zugelassen[i],
was unter den Dalmatinerzüchtern für geteilte Meinungen sorgte. Auch hier hatte
die Halterin mit den engstirnigen Einstellungen der „Rein“-Züchter zu kämpfen,
fand jedoch auch Fürstimmen durch Kennels, die es sich seit jeher zum Ziel
gemacht hatten, die Gesundheit der gezüchteten Hunde in den Vordergrund zu
stellen. Inzwischen hat diese Hündin einen Wurf in Groß-Britannien zur Welt
gebracht aus dem zwei Welpen LUA waren. Sie selbst lebt nun wieder mit ihrer
Züchterin in den USA.[2]
Somit wurde der erste
europäische LUA-Deckrüden „Stocklore Wizard of the Forrest“[3] wegen dieser
Vorreiterrolle dann auch von den USA nach Groß-Britannien importiert.
Eine weitere Hündin und
Schwester von „Stocklore Wizard of the Forrest“ lebt zurzeit in Frankreich.
(Stocklore Forrest Windsong).
Durch die Zucht in
Deutschland kam ein junger LUA-Rüde nach Finnland.[4] Seine Zukunft
wird sich noch zeigen, anerkannt durch den finnischen Verein ist er jedoch
schon.
LUA Würfe gibt es nun schon
in mehreren europäischen Ländern. Frankreich, Groß-Britannien und Deutschland
sind hier die Vorreiter. LUA-Welpen wurden in weitere Länder verkauft.
Bis es in Europa eine
zuverlässige Basis an LUA-Zuchthunden gibt, wird sicherlich noch mehrmals auf
die Hunde in den USA zurückgegriffen werden müssen um einen „genetischen
Flaschenhals“ zu vermeiden.
9.LUA in Deutschland
Seit Anfang 2012 gibt es in
Deutschland eine LUA-Hündin, Guardian Faith at Somora.[5]
Im März 2012 fiel dann der
erste LUA-Wurf in Deutschland nach „Stocklore Wizard of the Forrest“.[6] Aus dieser
Verpaarung mit der HUA Hündin Everwood Daisy Peach stammen zwei LUA-Rüden.
Im September 2012 fiel der
zweite LUA-Wurf nach „Rim Rock Stocklore Mystic Maks“ und Snezhnaya Melodya s
Nevskih Ostrovov. Da „Maks“ homozygot LUA ist, sind alle Welpen des Wurfes
heterozygot LUA. Insgesamt gibt es acht Welpen.[7]
Im Oktober ist der dritte LUA-Wurf in Deutschland nach „Stocklore
Wizard of the Forrest“ und History Maker Bright Star gefallen. Aus dieser
Verpaarung sind fünf Welpen LUA-Gen-Träger.[8]
Weitere Würfe in anderen
Zuchtstätten sind angekündigt. Jeweils ein Welpe des zweiten und dritten LUA
Wurfes wurden nach Russland exportiert, um das LUA-Gen weiteren europäischen
Dalmatiner-Zuchtlinien zuzuführen.
10.Fazit
Die Zahl der LUA Dalmatiner
in Deutschland und den anderen europäischen Ländern steigt. Dies ist sicherlich
ein gutes Zeichen für die Gesundheit dieser besonderen Rasse. Es zeigt sich
deutlich, dass ein Bewusstsein innerhalb der Züchterschaft existiert, dieses
wertvolle Gen zu erhalten und weiterzugeben.
Die Aufmerksamkeit der
Züchter muss nun darauf liegen, Engzucht zu vermeiden und eine übermäßige
Nutzung einzelner LUA-Deckrüden zu unterbinden um die genetische Vielfalt nicht
auf diese Weise wieder einzuschränken.
Engzucht, Linienzucht und
Inzucht mit LUA-Hunden, aber auch mit HUA-Hunden ist zu vermeiden um den
Genpool der Rasse so groß wie nur Möglich zu erhalten. Denn schließlich soll es
auch in 50 Jahren noch langlebige, gesunde und wesensfeste Dalmatiner geben.
Mit dem Backcross-Projekt
haben mutige Züchter bewiesen, dass man ein einzelnes Gen in eine Rasse
reintegrieren kann. In Fällen wie diesem ist eine Fremdeinkreuzung unumgänglich
und sollte von den zuständigen Zuchtverbänden unter vereinfachten Bedingungen
genehmigt werden.
Der Dalmatiner ist ein Hund
von großer Eleganz und Schönheit. Mit dem Backcross-Project kann die Rasse nun
auch einer gesunden Zukunft entgegen sehen.