Dienstag, 11. Juni 2013

Meine Gedanken zum Dalmatiner Teil 3


7.LUA in den USA


Wie oben schon beschrieben, kam das Backcross-Project um 2005 nahezu zum Erliegen. Nur noch eine Hand voll Hunde war für die Zucht verfügbar und Gefriersperma für zwei Deckakte standen zur Verfügung. Mit Hilfe eines gut überlegten und durchgeführten Zuchtprogrammes („gene conservation breeding strategy“), angeführt von Denise Powell, dass es sich zum Ziel gesetzt hatte Inzucht zu vermeiden und die Gesunderhaltung der wenigen übrigen Hunde zu gewährleisten, wurde die Zucht wieder .gestartet. Alle Hunde wurden intensiv getestet, neben den audiometrischen Untersuchungen zur Hörfähigkeit und der Untersuchung der Hüften, wurden auch Verhaltenstests durchgeführt. Bisher sind die Nachkommen dieser Hunde gesund, jedoch muss man darauf hinweisen, dass sie auch noch recht jung sind und erst die Zeit zeigen wird, wie es gerade um die Parameter der Langlebigkeit und der Gesundheit im Alter gestellt ist.[1]

8.LUA in Europa


In 2010 kam die erste LUA Hündin nach Europa, genauer nach Groß-Brtiannien. Durch die mediale Wirkung der Serie „Pedigree Dogs Exposed“ und weiterer Stimmen war die Anerkennung von Fiacres First an Foremost (Fiona) ein konsequenter Schritt für die Gesundzucht der Rasse. Die Hündin startete ihre Showkarriere sehr erfolgreich und wurde sogar für Crufts zugelassen[i], was unter den Dalmatinerzüchtern für geteilte Meinungen sorgte. Auch hier hatte die Halterin mit den engstirnigen Einstellungen der „Rein“-Züchter zu kämpfen, fand jedoch auch Fürstimmen durch Kennels, die es sich seit jeher zum Ziel gemacht hatten, die Gesundheit der gezüchteten Hunde in den Vordergrund zu stellen. Inzwischen hat diese Hündin einen Wurf in Groß-Britannien zur Welt gebracht aus dem zwei Welpen LUA waren. Sie selbst lebt nun wieder mit ihrer Züchterin in den USA.[2]
Somit wurde der erste europäische LUA-Deckrüden „Stocklore Wizard of the Forrest“[3] wegen dieser Vorreiterrolle dann auch von den USA nach Groß-Britannien importiert.
Eine weitere Hündin und Schwester von „Stocklore Wizard of the Forrest“ lebt zurzeit in Frankreich. (Stocklore Forrest Windsong).
Durch die Zucht in Deutschland kam ein junger LUA-Rüde nach Finnland.[4] Seine Zukunft wird sich noch zeigen, anerkannt durch den finnischen Verein ist er jedoch schon.
LUA Würfe gibt es nun schon in mehreren europäischen Ländern. Frankreich, Groß-Britannien und Deutschland sind hier die Vorreiter. LUA-Welpen wurden in weitere Länder verkauft.
Bis es in Europa eine zuverlässige Basis an LUA-Zuchthunden gibt, wird sicherlich noch mehrmals auf die Hunde in den USA zurückgegriffen werden müssen um einen „genetischen Flaschenhals“ zu vermeiden.

9.LUA in Deutschland


Seit Anfang 2012 gibt es in Deutschland eine LUA-Hündin, Guardian Faith at Somora.[5]
Im März 2012 fiel dann der erste LUA-Wurf in Deutschland nach „Stocklore Wizard of the Forrest“.[6] Aus dieser Verpaarung mit der HUA Hündin Everwood Daisy Peach stammen zwei LUA-Rüden.
Im September 2012 fiel der zweite LUA-Wurf nach „Rim Rock Stocklore Mystic Maks“ und Snezhnaya Melodya s Nevskih Ostrovov. Da „Maks“ homozygot LUA ist, sind alle Welpen des Wurfes heterozygot LUA. Insgesamt gibt es acht Welpen.[7]
Im Oktober ist  der dritte LUA-Wurf in Deutschland nach „Stocklore Wizard of the Forrest“ und History Maker Bright Star gefallen. Aus dieser Verpaarung sind fünf Welpen LUA-Gen-Träger.[8]
Weitere Würfe in anderen Zuchtstätten sind angekündigt. Jeweils ein Welpe des zweiten und dritten LUA Wurfes wurden nach Russland exportiert, um das LUA-Gen weiteren europäischen Dalmatiner-Zuchtlinien zuzuführen.

10.Fazit


Die Zahl der LUA Dalmatiner in Deutschland und den anderen europäischen Ländern steigt. Dies ist sicherlich ein gutes Zeichen für die Gesundheit dieser besonderen Rasse. Es zeigt sich deutlich, dass ein Bewusstsein innerhalb der Züchterschaft existiert, dieses wertvolle Gen zu erhalten und weiterzugeben.
Die Aufmerksamkeit der Züchter muss nun darauf liegen, Engzucht zu vermeiden und eine übermäßige Nutzung einzelner LUA-Deckrüden zu unterbinden um die genetische Vielfalt nicht auf diese Weise wieder einzuschränken.
Engzucht, Linienzucht und Inzucht mit LUA-Hunden, aber auch mit HUA-Hunden ist zu vermeiden um den Genpool der Rasse so groß wie nur Möglich zu erhalten. Denn schließlich soll es auch in 50 Jahren noch langlebige, gesunde und wesensfeste Dalmatiner geben.
Mit dem Backcross-Projekt haben mutige Züchter bewiesen, dass man ein einzelnes Gen in eine Rasse reintegrieren kann. In Fällen wie diesem ist eine Fremdeinkreuzung unumgänglich und sollte von den zuständigen Zuchtverbänden unter vereinfachten Bedingungen genehmigt werden.

Der Dalmatiner ist ein Hund von großer Eleganz und Schönheit. Mit dem Backcross-Project kann die Rasse nun auch einer gesunden Zukunft entgegen sehen.



[1]Vgl: http://www.dalmatianheritage.com/about/Bannash.htm
[2] http://www.fiacredals.com/fiona.html
[3] Vgl: http://www.champdogs.co.uk/dog/30216 & http://www.dalstorm.co.uk
[4] Vgl: http://www.somoras.de
[5] Vgl: http://www.somoras.de/somoras0211_faith.html
[6] Vgl: http://www.somoras.de/somoras0211_wuerfe.html
[7] Vgl: http://www.somoras.de/somoras0211_aktueller-wurf.html
[8] Vgl: http://www.dalmatiner-zucht.biz/cms/index.php?page=376


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