Montag, 4. Februar 2013

Da bin ich wieder...und diesmal mit einem sehr ernsten Thema

Nachdem es nun schon einige Zeit, okay sehr lange Zeit, ruhig auf meinem Blog war bin ich mal wieder zurück.
Es ist in der Zwischenzeit sehr viel passiert, aber das jetzt alles auszuführen würde den Rahmen doch sprengen, also nur das wichtigste:
1. Ich bin jetzt 30 (das ist schon ein seltsames Gefühl wenn man sich innerlich noch wie 21 fühlt und sich meistens noch jünger benimmt
2. Ich habe meinen Job gewechselt und arbeite nun in einem Kindergarten und das war sicherlich die BESTE Entscheidung seit meiner Hochzeit!
3. Ich habe festegestellt, dass sich die Welt nicht ändert, wenn man sie einfach nur ignoriert.

Und weil die Welt zwar sehr schön, aber auch manchmal leider nicht so gut ist, wie ich das gerne hätte muss ich eben was dagegen tun.

Deswegen habe ich mich am 19.01.2013 bei Eiseskälte auf den Luisenplatz hier in Darmstadt begeben. Warum? Weil es an diesem Tag eine Demonstration gegen Menschenhandel und Sklaverei stattfand.
Jeder von uns sollte sich vorbereiten. Er sollte ein Pappschild beschriften, sich ein Grablicht kaufen, etwas zum Hände fesseln mitbringen und Klebeband für den Mund.
So standen wir (immerhin knapp 200 Leute) mit gefesselten Händen, ein Pappschild in den selbigen, vor einem Grablicht und unsere Münder waren zugeklebt und...der Luisenplatz war für 20 Minuten mucksmäuschen still. Kein Lachen, kein Schreien, kein gekicher, kein Reden. einfach nur Stille (abgesehen vom ÖPNV der sich da nicht beteiligte).
Die Aufschriften der Schilder ließ die Menschen stehenbleiben, mitfühlen, rätseln.
Auf meinem Schild stand:
Lakshishmree
16 Jahre
Devadasi/Tempelprostituierte
INDIEN

Daneben zwei kleine QR-Codes, die zu einer Seite führen, auf der man sich über Devadasi informieren konnte.

Aber ist Sklaverei denn überhaupt noch ein aktuelles Thema, immerhin ist sie seit knapp 200 Jahren abgeschafft und sogar verboten. Weltweit verboten!

Leider ja. heute leben ca 27 Millionen Menschen in Sklaverei oder sklavenähnlichen Beschäftigungsverhältnissen. 27 Millionen. Das ist trauriger Rekord der Menschheitsgeschichte So viele Sklaven gab es noch nie zuvor!
Wer jetzt aber denkt, dass Sklaverei ein Probem der dritten Welt ist, irrt wieder gewaltig. Auch in Europa, in Deutschland und in deiner Stadt gibt es Skalven. Lohnsklaven in prekären Arbeitsverhältnissen und Sexsklaven. Zwangsprostituierte, die gegen ihren Willen und unter Vortäuschung falscher Tatsachen nach Deutschland geholt werden um den Markt zu befriedigen.
Der Mensch wird zur (austauschbaren) Ware.
Dazu kommt noch, dass sich unser reiches Land auf den Rücken der Dritte-Welt-Sklaven herumtragen lässt. Viele materielle Güter für Deutschland werden unter schlimmsten Bedingungen für die Arbeiter hergestellt.

Aber jeder kann etwas tun:
1. Seid aufmerksam. Hört den Menschen zu. Wenn jemand erzählt, dass er gegen seinen Willen auf dem Strich arbeiten muss, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch dass das stimmt. In solchen Fällen sofort die Polizei einschalten.
2. Kauft Schokolade, Kaffe und Baumwollartikel nur aus FairTrade-Handel
3. Informiert euch, welche Firmen ihre Produkte auf humane Weise herstellen und welche nicht. Und dann kauft da nicht, auch wenn es noch so cool ist.

Hier noch ein paar Bilder von der Demo (natürlich nur von der Kundgebeung, beim rumstehen und schweigen konnt eich ja keine Fotos machen, der gefesselten Hände wegen) und Links zur weiteren Information.




http://www.fairtrade-deutschland.de/ueber-fairtrade/fairtrade-partner-firmen/
http://www.vice.com/de/read/das-leben-mit-dem-sexkult-der-devadasi
http://mission-freedom.de/
http://www.stoppt-zwangsprostitution.de/was_ist_zwangsprostitution/zahlen/
http://www.welt.de/politik/article2759571/Noch-nie-gab-es-so-viele-Sklaven-wie-heute.html

Jetzt sind wir dran!