Sonntag, 26. Oktober 2008

Ein Mercedesstern auf dem Kopf


Ja, ich habe seit gestern einen Mercedesstern auf dem Kopf. Keinen richtigen natürlich, sonder eine Platzwunde in From eines Mercedessterns. Die Geschichte dazu lässt leider nicht so gut in wenigen Worten beschreiben, daher hier die ausführliche Geschichte:

Am Freitag den 24.10.2008 bin ich nach Scharbach/Tromm gefahren um mit meinen Freunden aus dem Chor unser alljähliches Swinging Weekend zu verbringen. Der Freitag Abend verlief wundervoll, ich war in der Sauna, habe die Seele etwas baumeln lassen, dann gab es gab leckeren Hirsch zum Abendessen und nach dem Essen bin ich noch ein wenige spazieren gegangen. Ein klasse Abend.
Am nächsten Morgen kam der Rest des Chores und wir haben dann im Laufe des Vormittags mit dem Proben für die Weihnachtsgala begonnen. Auch das Mittagessen habe ich noch heile überstanden. Nach dem Mittagessen wurde der Chor zum Proben geteilt, da die Männer- und Frauenstimmen seperat geübt werden sollten. Nachdem wir also geprobt hatten, bekamen wir etwas frei. Ich bin mit meinen Zimmerkolleginnen auf´s Zimmer, wir haben Gummibärchen gegessen und sind dann nach draußen gegangen. Da waren auch schon ein paar andere Frauen, die es sich rund um einem (bei dem Wetter) leeren Kneipp-Becken auf Liegestühen und Bänken bequem gemacht hatten. Bis auf eine, die lag nämlich auf dem Geländer des Kneipp-Beckens um sich von dort aus die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen. Wir unterhielten uns nett und irgendwann wollte die Kollegin aus dem Kneipp-Becken wieder aufstehen. Da sich das nicht so einfach gestaltet hat, habe ich, freundlich wie ich bin, meine Hilfe angeboten. Ich bin also mit Schwung und Elan in das Becken gehüpft, bin dann am Boden des Beckens angekommen, dort auf ein wenig Wasser und ein paar Blättern ausgerutscht, und mit dem Hinterkopf mit voller Wucht auf die Steinkante des Kneippbeckens geknallt.
Die ersten paar Sekunden nach dem Aufprall waren gar nicht so schlecht. Ich überlgte was das da eben für ein gewaltiger Schlag auf meinen Kopf war und ob es mir gut geht. In Gedanken bin ich meinen Köper dann druchgegangen. Ich konnte alles bewegen, habe alles gefühlt, reden klappte auch noch und erinnern war auch kein Problem. Nur mein Kopf dröhnte noch etwas von dem Schlag und tat weh. Es waren sofort ganz viele Helfer da, die mir geholfen habe aus dem Becken zu kommen. Oben angekommen konnte ich mich natürlich nich zurückhalten nachzuprüfen ob ich blute. Ich nehme also die Hand, die ich bisher schützend auf die schmerzende Stellen an meinem Kopf gehalten hatte, nach vorne und sehe: BLUT! MEIN BLUT!!! Tja, das war dann wohl der Auslöser für eine kurze, aber intensive Ohnmacht, die mich daraufhin überkam. Ich habe schön geträumt, ich weiß zwar nicht mehr was, aber es war schön. So schön, dass ich lieber wieder weiterträumen wollte, als wieder zu kam.
Meine Chormitglieder haben total geistesgegewärtig gehandelt. Anne hat einen Kranknwagen gerufen, mehrer andere haben meine Beine hoch gehalten, eine paar andere haben mich ein wenig weiter vom Becken wegegrückt und natürlich wurde mit mir geredet. Ich glaube ich habe viel seltsames Zeug von mir gegeben, aber ich war in dem Moment echt dankbar so tolle Freunde zu haben. Sehr kurze Zeit später kam dann auch ein Team vom Roten Kreuz, die gerade eine Übung im Ort hatten. Die Jungs waren echt nett. Ich habe Blutdruck gemessen bekommen und wurde ein paar Sachen gefragt. Dann kam der Krankenwagen. Ich wurde mit einer schönen Halskrause versehen, mein Rücken wurde vorsichtshalber abgeklopft, um Schäden an der Wirbelsäule auszuschließen und dann kam ich auf die Transportliege. Ich bekam auch eine schöne Decke, weil mir mangels Blut in verschiedenen Extremitäten ziemlich kalt war. Kam wohl durch die Ohnmacht und den Schreck. Martina ist mit mir mitgefahren, damit ich nicht so allein war.
Da es nicht auszuschließen war, dass ich neurologische Schäden davongetragen habe, wurde ich nach Weinheim ins Krankenhaus gefahren, weil die da, nach Aussage von Christian (einem der Rettungssanitäter) besser ausgerüstet sind für solche Dinge. Christian war übringens echt klasse. Wir haben uns die Fahrt über gut unterhalten. Die Fahrt mit dem Krankenwagen war auch so ein Highlight. Seit dem ich klein bin, wollte ich unbedingt mal Krankenwagen fahren. Unter andern Umständen als diesen natürlich. Aber so wurde mir eben auch dieser lang gehegte, aber unausgeprochene Wunsch erfüllt. Auf der Fahrt haben wir viel gelacht, das war schon mal ein gutes Zeichen für mich. Für Christian, glaube ich, auch. Er füllte auf der Fahrt die notwendigen Papiere aus und hat mich nebenbei noch bei Laune gehalten. Da soll man einer sagen Männer waren nicht Multitasking-fähig.
Wir sind dann nach einer schönen Fahrt durch den Odenwald in Weinheim angekommen. Ich wurde auf eine Krankenhausliege umgebettet, durch ein paar Gänge geschoben und dann vor einer Tür stehen gelassen. Christian und sein Kollege haben mich noch angemeldet und sich dann verabschiedet. Danke noch mal an euch, dass ihr so schnell da wart und euch so gut um mich gekümmert habt. Ihr wart Klasse.
Martina wurde in den Wartebereich nach draußen geschickt und ich war allein. Ich musste etwas warten und dann kam schon eine sehr nette Schwester, die mich in ein Behandlungszimmer gebracht hat. Sie hat meinen Kopf angeschaut, die Wunde sauber gemacht und mir ein paar Haare wegrasiert. Jetzt habe ich ein Loch in Größe eines 2€ Stückes, ohne Haare auf meinem Kopf. Sie war auch diejenige die mir gesagt hat, dass die Wunde die Form eines Mercedessterns hat. Schon lustig. Die Ärztin kam dann auch recht schnell und hat mir meine Wunde mit 5 Stichen genäht. Dann kam noch mal die nette Schwester hat mir ein wenig Blut vom Kopf gewaschen und mir ein Sprühpflaster auf die Wunde getan. Dann konnte ich wieder zu Martina, die schon sehnlichst auf mich gewartet hat. Die hatte bis dahin ihre ganz eigee Odysse druchgemacht und feststellen müssen, dass ich nie besonders viel Bargeld mit mir herumtrage. Manchmal ist das wohl doch nicht so toll. Immerhin konnte sie sich ein bisschen was zu Essen kaufen, vom dem mickerigen Rest den sie noch in meinem Geldbeutel gefunden hat. Wir sind dann noch zum Röntgen gefahren, damit man sich auch noch von meinem Inneren Werten überzeugen konnte, und dann hieß es wieder warten. Als ich beim Röntgen rauskam, war auch schon der Jo da. Der wurde vom Ralf nach Weinheim gefahren, weil ich ja das Auto hatte. Die zwei hatte sich eigentlich getroffen um einen schönen Nachmittag mit ihren Dreamcasts zu verbringen. Sorry, dass ich euch das kaputt gemacht habe.
Die Zeit des Wartens wurde genutzt um meinen Papa anzurufen. Wir haben dann zusammen gewartet, bis wir dran waren um eine abschließende Diagnose zu bekommen. Die Ärtzin, die mich auch genäht hat erklärte, dass es mir soweit gut geht. Dass ich keine Gehirnerschütterung habe, ich mich schonen soll und wenn es irgenwie schlimmer wird, dann soll ich noch mal ins Krankenhaus. Sie hat mir eine Paracetamol gegen die Kopf- und Wundschmerzen gegeben. Dann haben wir noch die 10€ Praxisgebühr abgedrückt und haben uns von Uschi (die Frau aus dem Kneipp-Becken) und Anne (meine Zimmerkollegin und Krankenwagen-Ruferin) abholen lassen. Zurück in Scharbach-Tromm habe ich dann meine Sachen eingepackt, die Geschichte gefühlte 10.000 mal wiederholt und noch schön zu Abend gegessen. Dann bin ich nach Hause gefahren. Das Chorwochende war damit für mich vorbei, was ich sehr Schade finde, da Singen total viel Spaß macht.
Die Moral von der Geschicht:
Kneipp-Becken sind vom Teufel! Von wegen die sind gut für die Gesundheit. Bullshit. Gefährlich sind die, nichts anderes. Ja, ich hätte besser aufpassen können und ja ich hätte bei der Aktion sterben können. Aber wo bleibt den der Spaß wenn wir uns immer nur Vorsichtig verhalten? Und die Schuld auf andere schieben macht eh mehr Spaß. Böses Kneipp-Becken!
Ich bin froh, dass Gott mich so lieb hat, dass er mir einen echt tollen Schutzengel gegeben hat, der was von seinem Handwerk versteht und ich bin froh so viele gute Freunde zu haben, bei denen ich mich gut aufgehoben fühlen darf.
In einer Woche kommen die Fäden raus. Dann bin ich offiziell wieder Ganz und darf mir auch wieder die Haare waschen. Da freu ich mich schon drauf, denn rote Strähnchen stehen mir nicht.

Donnerstag, 9. Oktober 2008

Der schönste Tag im Jahr....

...ist für mich der 07.10. weil ich da Geburtstag habe. Für manche Leute ist der schönste Tag im Jahr der 10.4. oder der 17.02. oder der 06.07. Diese Daten finde ich ok, sagen mir aber nichts.
Mein Geburtsag ist mir aber schon recht wichtig, manchmal etwas zu wichtig. Ich freue mich an diesem Tag natürlich auf die Geschenke, die Glückwünsche, die tollen Unternehmungen und auf das gute Essen.
Doch dieses Jahr war alles ein bisschen anders.
1. Ich hatte an einem Dienstag Geburtstag, also einem ganz normalen Arbeitstag. Nix mit toll ausschlafen und dann gemütlich frühstücken.
06.30 Uhr klingelt der Wecker und dann geht´s ab auf die Arbeit, Kundengespräche, Akten durchforsten, Teamsitztung. Alles eher unspektakulär. Immerhin musste ich nur einen halben Tag machen. Das gestehen die einem im öffentlichen Dienst beim Landkreis ein. Immerhin.
2. Aus dem guten Essen ist nur teilweise was geworden, da wir Dienstags immer Teamessen haben und ich ja immer noch auf dem Sport-und Abnehmtrip bin. Also gab es leckeren Jogurt mit Obst zum Frühstück und zum Mittag leckere Nudeln mit Erbsen und Oliven von meiner Kollegin Bettina.
Zu erwähnen ist noch der Kuchen den Ich, bzw im zweiten Anlauf, mein Mann gebacken hat. Eine Backmischung von Herrn Oetker (Tarte au chocolat + Von Jo in Liebe geriebene zartherbe Schokolade von Milka + Lind Schokoglasur= Death by Chocolate). Der Kuchen war überirdisch.
Abends gibt es seit 2 1/2 Wochen einen leckeren Shake. Ich bin nämlich Beta-Tester für einen Abnehm-Shake (aber das führe ich jetzt nicht weiter aus).
Essenstechnisch also eher ein bescheidener Geburtstag (Das wird am Samstag alles nachgeholt).
3. Die tollen Unternehmungen, ja, ja....
Ich sitze am Sonntag nichtsahnend im Gottesdienst. Die Begrüßung läuft, die Ansagen werden gemacht. Dann fällt die Ansage, dass am Dienstag Gebetsabend ist. Und plötzlich kommt der Big Boss mit einer lustigen Unterhaltung in meinen Kopf, die ungefähr so war:

Gott:(gewohnt ruhig) "Oh, Gebetsabend....da gehst du hin. "
Elli:(entsetztes) "Hallo!? "
Gott:(sehr cooles) "Was? "
Elli:(etwas hysterisch)"Da ist mein Geburtstag!"
Gott:(sehr cooles) "Ja, na und?"
Elli: (noch etwas hystrischer)"Ich wiederhole mich nochmal: Da ist mein Geburtstag!"
Gott: (die Ruhe selbst)"Ich sehe da immer noch kein Problem."
Elli:(ungläubiges) "Ich habe an meinem Geburtstag nichts besseres zu tun, als zum Gebetsabend zu gehen?"
Gott: (sehr souveränes)"Ja."


Die folgenden zwei Tage war ich etwas perplex. Der Gebetsabend bei uns in der Gemeinde, hat nämlich nicht den höchsten Stellenwert in meinem geistigen Leben. Aber wenn der Chef was will, dann sollte er das auch bekommen, immerhin singe ich (fast) jeden Sonntag dass ich ihm mein Leben gebe und das er bestimmen darf und so. Da sollte man sich auch mal dran halten. Finde ich...irgendwie...so....halt.... .

Der Dienstag Abend kommt und wir fahren zum Gebetsabend. Plötzlich überkommt mich im Auto so eine seltsame Vorfreude, die sich immer weiter ausprägt, je näher wir dem Gemeindegebäude kommen. Gott ist schon lieb zu mir. Immerhin schenkt er mir noch gute Gefühle, obwohl ich eigentlich nicht wirklich viel Lust hatte. War wohl sowas wie ein Geburtstaggeschenk.
Das Fazit war, dass es ein echt genialer Abend war. Ich habe mit meinen Freunden beten können, Gott loben und preisen. Ich denke ich kann behaupten den ersten Geburtstag meines Lebens so eng in der Gegenwart Gottes verbracht zu haben. Ein irres Gefühl.

Alles in Allem ist der 07.10. nach wie vor mein schönster und liebster Tag im Jahr. Weil ich da Geburtstag habe. Und jetzt weiß ich, dass ich Gott auch daran beteiligen kann und dass sich das so richtig lohnt.